Der extreme Zinsanstieg in diesem Jahr macht die Baufinanzierung deutlich teurer. Einer Auswertung des Kreditvermittlers Dr. Klein zufolge zahlen Käufer oder Bauherren monatlich im Schnitt 1.375 Euro und damit 20 Prozent mehr für das eigene Heim als noch Ende letzten Jahres. Die Rate für den Kauf von Bestandsimmobilien hat sich sogar um 24 Prozent verteuert.
Immobilienkäufer gehen öfter an finanzielle Grenzen
Zwischen Dezember und Juni liegt nur ein gutes halbes Jahr – aber in dieser Zeit haben sich die Bauzinsen verdreifacht. Wer nicht letztes Jahr schon die passende Immobilie gefunden hat, muss jetzt deutlich höhere Kosten in Kauf nehmen. Vor allem Käufer bereits bestehender Häuser sehen sich gezwungen, die Monatsrate hochzuschrauben: Statt 900 Euro zahlen sie ihren Kredit mit durchschnittlich über 1.100 Euro ab – eine Steigerung um 24 Prozent. „Wer noch irgendwie kann, leistet sich auch jetzt noch ein Eigenheim, trotz des höheren Zinsniveaus. Diese Gruppe wird aber zunehmend kleiner“, berichtet Andreas Brendel, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Hannover. „Immobilienkäufer müssen mehr Kompromisse eingehen: Beispielsweise auf ein kleineres Objekt ausweichen und die Monatsrate hochsetzen.
Hierbei die Schmerzgrenze auszureizen, funktioniert allerdings auch nur, wenn das Einkommen und der Eigenkapitalanteil hoch sind.“ Andreas Brendel empfiehlt, nicht mehr als ein Drittel des Haushaltsnettoeinkommens für die Monatsrate einzuplanen – zumindest im Regelfall. „Alles darüber hinaus halte ich für waghalsig.“
Neubauten: Für viele unerschwinglich
Wer sich jetzt eine neue Immobilie kauft oder selber baut, zahlt 17 Prozent bzw. über 20 Prozent mehr als noch Ende letzten Jahres. Eine geringere Steigerung als bei Bestandsimmobilien, aber dafür ist die Rate bei Neubauten höher: 1.436 Euro zahlen Neubaukäufer im Schnitt monatlich, Bauherren sogar 1.569 Euro. „Nicht zuletzt wegen der Kosten sind Neubauten zurzeit für immer weniger Leute attraktiv“, sagt Andreas Brendel von Dr. Klein. In der Praxis erlebt er derzeit zunehmend, dass Kunden, die einen Neubau geplanten hatten, Abstand davon nehmen: „Viele können sich das schlicht nicht mehr leisten und verkaufen ihr Grundstück nun wieder.
Das Projekt Eigenheim wird dann oft auf Eis gelegt, um sich erstmal neu zu orientieren.“ Eine Alternative könnte eine preislich günstigere Bestandsimmobilie sein. Aber auch dafür braucht es eine Prise Glück: „Selbst wenn die Anzahl der Interessenten pro Objekt etwas abgenommen hat – es sind mindestens um Hannover herum immer noch sehr viel mehr Kaufinteressenten als Objekte am Markt“, beschreibt der Spezialist von Dr. Klein die Lage.
Monatsrate (Median) in Euro
Dezember 2021 | Januar 2022 | Februar 2022 | März 2022 | April 2022 | Mai 2022 | Juni 2022 | Entwicklung Dez. – Juni | |
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Kauf Bestandsimmobilie | 900 | 901 | 972 | 1.000 | 1.045 | 1.085 | 1.120 | +24 Prozent |
Kauf Neubau | 1.228 | 1.249 | 1.234 | 1.310 | 1.364 | 1.449 | 1.436 | +17 Prozent |
Eigenes Bauvorhaben | 1.300 | 1.372 | 1.420 | 1.400 | 1.473 | 1.519 | 1.569 | +21 Prozent |
Gesamt Erstfinanzierungen | 1.143 | 1.174 | 1.209 | 1.237 | 1.294 | 1.351 | 1.357 | +20 Prozent |
Quelle: Pressemitteilung der Dr. Klein Privatkunden AG vom 07.07.2022
Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und bereits seit 1954 am Markt etabliert. Mit mehr als 700 Beraterinnen und Beratern in deutschlandweit über 250 Büros hat das Unternehmen die meisten Standorte der Branche. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung und Ratenkredit.
Dr. Klein arbeitet mit über 600 Kredit- und Versicherungsinstituten zusammen und berät umfassend, anbieterneutral und kostenfrei. So erhalten die Kunden maßgeschneiderte Finanzierungen und günstige Konditionen. Dafür wird das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet, zuletzt zum achten Mal in Folge mit dem „Deutschen Fairness-Preis“. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.